Die Funktionsweisen im Überblick
So arbeiten die wichtigsten Verfahrenzur additiven Fertigung mit Kunststoff.
Verfahren | Arbeitsweise | Material | Stützstruktur bei Überhängen nötig |
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AKF Arburg Kunststoff- Freiformen | Standardgranulate werden wie beim Spritzgießen mit Schnecke und Plastifizierzylinder aufgeschmolzen und mit einer extrem schnell getakteten Düse als kleinste Tropfen schichtweise aufgetragen. Nach jeder Schicht wird die Arbeitsplattform minimal abgesenkt und die nächste Schicht erzeugt. | Standardkunststoffgranulat | ja |
BJET Binder Jetting | Inkjet Druckköpfe tragen einen flüssigen Kleber auf dünne Pulverschichten auf. Das Bauteil entsteht durch das Verkleben des Pulvers. Nach jeder Schicht wird die Arbeitsplattform minimal abgesenkt, eine neue dünne Pulverschicht aufgetragen und die nächste Schicht erzeugt. | Kunststoffpulver | nein |
DLP Digital Light Processing | Ein flüssiges Fotopolymer wird mit einem DLP-Projektor, der Licht mit beweglichen Mikrospiegeln positioniert, schichtweise ausgehärtet. Nach jeder Schicht wird die Arbeitsplattform minimal abgesenkt und die nächste Schicht erzeugt. | flüssiges Fotopolymer (lichtaushärtender Kunststoff) | ja |
FDM Fused Deposition Modeling | Kunststofffilament wird von einer Spule zu einer beweglichen Düse transportiert, dort knapp über den Schmelzpunkt erwärmt und schichtweise auf das Bauteil aufgetragen, wo es erstarrt. Nach jeder Schicht wird entweder die Arbeitsplattform minimal abgesenkt oder die Düse angehoben und anschließend die nächste Schicht erzeugt. | Filament (dünner Faden aus Kunststoff) | ja |
MJM Multi Jet Modeling | Über einen Druckkopf mit mehreren Düsen (ähnlich wie beim Tintenstrahldrucker) wird das Bauteil schichtweise aus kleinsten Tröpfchen aufgebaut. Jede Schicht wird anschließend mit UV-Licht polymerisiert. Anschließend wird die Arbeitsplattform minimal abgesenkt und die nächste Schicht erzeugt. | flüssiges Fotopolymer (lichtaushärtender Kunststoff) | ja |
SHS Selective Heat Sintering | Mit einem thermischen Druckkopf wird lokal Hitze in ein thermoplastisches Kunststoffpulver eingebracht und das Pulver gesintert. Nach jeder Schicht wird die Arbeitsplattform minimal abgesenkt, eine neue dünne Pulverschicht aufgetragen und die nächste Schicht erzeugt. | Kunststoffpulver | nein |
SLA Stereolithografie | Ein flüssiges Fotopolymer wird mit einem Laserstrahl schichtweise ausgehärtet. Nach jeder Schicht wird die Arbeitsplattform minimal abgesenkt und die nächste Schicht erzeugt. | flüssiges Fotopolymer (lichtaushärtender Kunststoff) | ja |
SLM Selektives Laserschmelzen | Ein Kunststoffpulver wird partiell mit Laserstrahlung umgeschmolzen und bildet nach der Erstarrung eine feste Materialschicht. Nach jeder Schicht wird die Arbeitsplattform minimal abgesenkt, eine neue dünne Pulverschicht aufgetragen und die nächste Schicht erzeugt. | Kunststoffpulver | nein |
SLS Selektives Lasersintern | Ein Kunststoffpulver wird partiell mit Laserstrahlung gesintert (bis knapp unterhalb der Schmelztemperatur erhitzt) und verfestigt sich beim Abkühlen. Nach jeder Schicht wird die Arbeitsplattform minimal abgesenkt, eine neue dünne Pulverschicht aufgetragen und die nächste Schicht erzeugt. | Kunststoffpulver | nein |